• Folge 1312 (30 Min.)
    Bild: Arte
    Auch wenn es für viele nur noch eine ferne Erinnerung ist, leben weltweit immer noch Millionen von Menschen mit den Folgen des Coronavirus. Laut der Weltgesundheitsorganisation sind seit 2020 bereits 36 Millionen Europäer von Long-Covid betroffen. Chronische Erschöpfung, Atembeschwerden, Gedächtnis-, Gleichgewichts- und Sprachstörungen, Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns – es wurden über 200 Symptome aufgelistet. Vier Jahre nach dem Beginn der Pandemie ist Long-Covid immer noch eine wenig erforschte Krankheit, die erst seit 2021 von der WHO anerkannt wird. Zwar beschäftigen sich Forscher auf der ganzen Welt mit dem Thema, doch ihre Hypothesen variieren stark: Fehlfunktion des Immunsystems, ein Virus, das im Körper verblieben ist, eine genetische Veranlagung … In der Sprechstunde können die Ärzte die Fragen der Patienten nicht beantworten.
    Die verzweifelten Kranken suchen nach Lösungen um jeden Preis und einige wenden sich an Privatkliniken im Ausland. In Europa bieten Länder wie Deutschland und die Schweiz experimentelle Behandlungen an. Weniger bekannt ist Zypern, das ebenfalls einige hundert Patienten pro Jahr aufnimmt. Die kleine europäische Insel im östlichen Mittelmeer ist für ihren Medizintourismus bekannt, sie bieten dort verschiedene Methoden an, von der Blutwäsche bis zur Sauerstofftherapie. Die Reportage verfolgt den Weg von drei Kranken: Verena, Liz und Céline. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.06.2024arte
  • Folge 1313 (30 Min.)
    Christine Neder lebt bewusst minimalistisch.
    Überall in den sozialen Medien wird ausgemistet und aussortiert. Minimalismus ist der Trend des bewussten Verzichts. Aber ist das Leben mit wenig Besitz und Ballast mehr als nur ein Lifestyle? Überzeugte Minimalisten trennen sich nicht nur von überflüssigen Dingen, sondern auch mal von toxischen Mitmenschen. Doch wie lässt sich Lebensqualität durch bewussten Verzicht steigern? Friedmunt Sonnemann war schon Minimalist, bevor es zum Trend wurde. Er ist ein Aussteiger, der sein Glück im Hunsrück gefunden hat. Seit über 30 Jahren wohnt er in einer selbstgebauten Lehmhütte im Wald und verzichtet auf Strom, Smartphone und Wasseranschluss.
    Für Friedmunt ist dieses Leben keine Entbehrung: „Anstrengend ist es mit Sicherheit. Aber ich bin nicht auf der Erde, um mich bequem zurückzulegen. Ich bin hier, um mich mit meinen Fähigkeiten einzubringen.“ Durch den gelebten Verzicht kann Friedmunt seine ganze Energie einer einzigen Sache widmen. In seinem Garten schützt er seltene Pflanzen vor dem Aussterben. Um das wertvolle Saatgut zu gewinnen, macht Friedmunt noch immer alles mit der Hand. Aber wie lange kann er die moderne Welt von sich fernhalten? Christine Neder hat mit ihrer Familie einen Neuanfang in Portugal gewagt.
    Für ihren Umzug von Berlin an die Algarve hat sie sich von einem Großteil der alten Wohnungseinrichtung getrennt. Den Familienalltag gestaltet sie nun minimalistisch, mit weniger Ballast und mehr Zeit. Schon ihre fünfjährige Tochter lernt, sich von Kuscheltieren zu trennen, die sie nicht mehr benutzt. Christine hat ihr neues Leben mit weniger Dingen zum Beruf gemacht. In den sozialen Medien teilt sie Lebens- und Aufräumtipps und motiviert ihre Follower, in 30 Tagen ihren kompletten Kleiderschrank auszumisten. Christine will aber nicht nur auf Konsum verzichten, sondern auch bewusster leben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.06.2024arte
  • Folge 1314 (30 Min.)
    Crashtest eines Unfalls mit einem Lastenrad: Im Ernstfall hätten die Personen vermutlich schwere Verletzungen davongetragen.
    Immer mehr Menschen sind heute mit dem Fahrrad unterwegs. Zugleich gehören sie mit Fußgängern zu den verletzlichsten Verkehrsteilnehmern. Ulf Brüggmann vom ADFC Pinneberg kritisiert, dass die Verkehrs-Infrastruktur noch aus den 70er, 80er Jahren stammt, als das Auto das wichtigste Transportmittel war: „Die Infrastruktur ist einfach nicht mitgewachsen mit dem steigenden Radverkehr“, sagt der leidenschaftliche Radfahrer, der sich gerne auch als Fahrrad-Lobbyist bezeichnen lässt. Insbesondere die Zahl der Unfälle mit E-Bikes steigt.
    Deshalb organisiert er Sicherheitstrainings für Pedelec-Fahrerinnen und Fahrer. Gerade für ältere Menschen sind E-Bikes mit ihrer höheren Geschwindigkeit und ihrem höheren Gewicht eine Herausforderung. Warum die Zahl von Fahrradunfällen in letzter Zeit gestiegen ist und was man tun kann, um Radfahrende besser zu schützen, untersucht ein Team von Unfallforschern um Kirsten Zeidler. Regelmäßig testen sie vor Ort Verkehrsführungen oder simulieren typische Unfallsituationen auf dem Testgelände. Gerade haben sie eine große Studie zum Thema Kindertransport auf dem Fahrrad abgeschlossen, seit Lastenräder bei Eltern immer beliebter werden.
    Die Ergebnisse überraschten nicht nur die Unfallforscher. Hanna Suchanka, Mutter von drei Kindern aus Kassel, zieht gerade um, denn im alten Haus konnte sie nicht mehr leben. Zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an ihren vor ein paar Monaten verunglückten Ehemann Mike. Er starb 400 Meter vor ihrem alten Haus entfernt auf einer Landstraße, weil ihn eine Autofahrerin auf seinem Fahrrad übersehen hatte – und weil es keinen Radweg gab. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.06.2024arte
  • Folge 1315 (30 Min.)
    Bei der indischen Azad Foundation, die Frauen zu Fahrerinnen ausbildet, lernen die Frauen auch Selbstverteidigung.
    Da in Europa rund 230.000 LKW-Fahrer fehlen, rekrutiert ein dänisches Logistikunternehmen Frauen aus Indien, um sie in Ungarn zu Truckerinnen auszubilden. „Trucking for Equality“ nennt sich das Programm. Ein Geschäft, von dem alle Seiten profitieren? Die 37-jährige Saraswati aus dem Bundesstaat Rajasthan ist eine der Anwärterinnen für das Programm „Trucking for Equality“. Sie hat zwar schon einen PKW-Führerschein, was eine Seltenheit für indische Frauen ist, in einem tonnenschweren Sattelschlepper hat sie allerdings noch nie gesessen. In der indischen Megametropole Delhi muss sie allerdings zunächst einen Fahrtest absolvieren, ob sie für den Job überhaupt geeignet wäre.
    Claus Hansen, Chef der dänischen Spedition Baton hat das Projekt ins Leben gerufen. Sein Unternehmen reagiert damit auf den europaweiten Fachkräftemangel, will aber auch Vorbild sein, noch nicht mal drei Prozent aller LKW-Fahrer in Europa sind weiblich. Vier bis sieben Bewerberinnen wählt er pro Jahr aus, dann beginnt für sie eine dreimonatige Ausbildung zur LKW-Fahrerin in der ungarischen Kleinstadt Kecskemét. Der Unterricht in der ungarischen Fahrschule findet auf Englisch statt.
    Über 100 Inder und rund ein Dutzend Inderinnen machen hier pro Jahr ihren LKW-Führerschein. Die 32-jährige Deepa steht kurz vor ihrer Abschlussprüfung, schriftliche und mündliche Tests sowie eine Fahrstunde im LKW muss sie bestehen. Vor allem der Rechtsverkehr – die Inder fahren wie die Briten auf der linken Seite – und die vielen Straßenverkehrsregeln machen ihr zu schaffen. Nach bestandener Prüfung bekäme sie knapp 2000 Euro, ein Vielfaches eines indischen Gehalts. Dafür verpflichten sich die Frauen, mindestens zwei Jahre für das Unternehmen zu fahren – fernab ihrer Heimat und ihrer Familien. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.06.2024arte
  • Folge 1316 (32 Min.)
    Hannes Loth, der neue Bürgermeister in Raguhn-Jeßnitz, möchte seinen Gegnern nicht viel Angriffsfläche bieten. Seine AfD-Mitgliedschaft sei auf kommunaler Ebene unwichtig, sagt er. Er präsentiert sich als Pragmatiker, will zeigen, dass man auch als Bürgermeister mit AfD-Parteibuch „ganz normale“ Politik machen könne. Gudrun Dietsch hingegen ist eine leidenschaftliche Gegnerin der AfD. Sie gehört zur Freien Wählergruppe, war früher in der SPD aktiv. Sie kennt Hannes Loth noch als Kind und verzweifelt daran, dass er sich der rechten Partei angeschlossen hat. Auf Bundes- und Landesebene lehnen die etablierten Parteien jede Zusammenarbeit mit der – in Teilen rechtsextremen – AfD ab.
    Aber in der Provinz sieht es offenbar anders aus. Die Menschen in Raguhn-Jeßnitz suchen nach einem eigenen Weg. Einige der Kommunalpolitiker dort wollen sich auflehnen gegen eine vorgegebene Marschrichtung der Berliner Parteizentralen. Für Gudrun Dietsch ist es ein Dilemma, dass sie im Interesse der Gemeinde mit dem neuen Bürgermeister kooperieren müsse, „was sollen wir denn sonst machen?“. Der Stadtrat in Raguhn-Jeßnitz steht vor großen Problemen. Die Stadtkasse ist leer, gleichzeitig müsste viel investiert werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.06.2024arte
  • Folge 1317 (29 Min.)
    In den Dörfern an den steilen Berghängen der Ostküste Sardiniens, in der Region Ogliastra, werden die Menschen so alt, wie kaum woanders auf der Welt. Wissenschaftler weltweit versuchen herauszufinden, was die Gründe dafür sind. Der 91-jährige Antonangelo steht mitten im Leben. Er ist jeden Morgen bei seiner Schafsherde zum Melken, die Milch verarbeitet er später zu Käse. „Die Arbeit ist mein Leben, wenn ich damit aufhöre, sterbe ich“, sagt Antonangelo. Er und seine Frau essen, wie viele Sarden der Bergregionen, fast nur einheimische Produkte.
    Ihre Rezepte für ein langes Leben heißen Bewegung und gesundes Essen. Giuseppino ist schon 100 Jahre alt und meistert die meisten steilen Wege in seinem Heimatdorf Villagrande immer noch zu Fuß. Ist die für die Bewohner anstrengende Hanglage das Geheimnis der hohen Lebenserwartung? Giuseppinos Familie kümmert sich, aber er lebt immer noch allein in seiner Wohnung und sprüht vor Energie. Für ihn gehören eine positive Lebenseinstellung und Humor zu einem langen Leben. Die Geheimnisse des Älterwerdens sind trotz vieler wissenschaftlicher Untersuchungen noch nicht eindeutig geklärt.
    Eine Studie aus der Region kommt zu dem Schluss, dass in der ersten Hälfte des Lebens die Genetik eine wichtige Rolle spielt. Für die 91-jährige Carolina ist klar, dass eine intakte Familie die Voraussetzung für ein langes Leben ist. In ein Altersheim möchte sie nicht. Dass eine Mutter bei ihren Kindern alt wird, ist für sie das Wichtigste. Und das Kochen auf traditionelle Art, immer noch eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.06.2024arte
  • Folge 1318 (30 Min.)
    DFEE ist die Abkürzung für Deutsch-Französische Einsatzeinheit, Namensgeber der Einheit ist der französische Gendarm Daniel Nivel. Bei der Fußball-WM 1998 in Frankreich wurde er von deutschen Hooligans sehr schwer verletzt. Als er nach Wochen im Koma wieder die Augen öffnete, war er halbseitig gelähmt, auf einem Auge blind und konnte kaum sprechen. Solche Übergriffe will die DFEE bei Fußballspielen verhindern. Sie ist einzigartig in Europa. Durch die Arbeit in Zweier-Teams – ein Bundespolizist und ein Gendarm bilden jeweils ein Duo, genannt „Binom“ – wird Fachwissen und Sprachkompetenz geteilt. Als Verbindungsteams helfen sie bei Einsätzen in Frankreich und Deutschland, unterstützen auch bei Fahndungen, der Prävention und der Deeskalation.
    Die Herausforderungen an die Polizei wachsen stetig durch die grenzüberschreitende Kriminalität: Binome haben direkten Zugriff auf die Polizeidatenbanken beider Länder und Polizeibefugnis auf beiden Staatsgebieten. Deshalb wird die DFEE auch gezielt zur Sicherung politischer Großereignisse wie beim letzten G7-Gipfel eingesetzt. Ferner kommt sie bei Hubschraubersprungfahndungen zum Einsatz, bei Katastrophen, schweren Unglücksfällen sowie der Tour de France und dem Münchener Oktoberfest. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.06.2024arte
  • Folge 1319 (30 Min.)
    Durchschnittlich alle zwei Stunden nimmt sich ein Mann in Schottland das Leben. Das ist die höchste Suizidrate innerhalb Großbritanniens. Es gibt viele Gründe dafür. Eine Ursache ist das gesellschaftlich tradierte Männerbild: der vermeintlich starke Mann, der (psychische) Probleme allein, ohne professionelle Hilfe bewältigen soll. Doch es gibt Männer, die das ändern wollen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.06.2024arte
  • Folge 1320 (30 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.06.2024arte
  • Folge 1321 (30 Min.)
    Armutssiedlungen aus Wohnwagen und Containern gibt es auch in Deutschland. In den Trailerparks leben Menschen, die auf dem normalen Wohnungsmarkt keine Chance mehr haben. Ein Trailerpark in Berlin-Lichtenberg war lange das Zuhause für fast 200 Menschen. Doch der Bezirk hat entschieden, das Gelände räumen zu lassen. Viele Bewohner*innen wissen nun nicht, was aus ihnen werden soll. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.06.2024arte
  • Folge 1322 (30 Min.)
    Abdalah-Azis und seine Kollegen haben die Baustelle einer Olympia-Arena besetzt, auf der sie illegal beschäftigt waren. Das setzt die Verantwortlichen unter Druck: das Bauunternehmen, das unter Zeitdruck steht; die Pariser Stadtverwaltung, die stolz darauf ist, „vorbildliche“ Spiele zu veranstalten; und die französische Regierung, die in der Einwanderungsfrage eine harte Linie verfolgt. Paris bereitet sich darauf vor, Gastgeber der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 zu sein. Die Stadt erhielt den Zuschlag, weil sie versprach, vorbildliche Spiele auszurichten. Doch auf den unzähligen Baustellen, die von Baugiganten betrieben werden, sieht die Realität ganz anders aus.
    Um den engen Zeitplänen zu genügen, haben diese Unternehmen die Einstellung von Tausenden von Arbeitern an Subunternehmer delegiert. So können sie die Augen davor verschließen, dass viele Migranten ohne Papiere unter gefährlichen Bedingungen arbeiten. Der Maler Abdalah-Azis ist einer dieser Arbeiter. Zusammen mit seinen illegal beschäftigten Kollegen in der Adidas Arena beschließen sie, den Termindruck der Olympischen Spiele zu nutzen, um von ihren Arbeitgebern die notwendigen Dokumente für ihre Legalisierung zu verlangen. Nach fünf Jahren harter Arbeit für einen Subunternehmer, der ihn unter drei verschiedenen Identitäten angestellt hatte, hofft Abdalah-Azis einen gesicherten Aufenthaltsstatus zu bekommen und endlich seine verwitwete Mutter in Mali besuchen zu können.
    Die Streikenden, die bereit sind alles zu riskieren, um ihre Rechte durchzusetzen, haben die Aktion unter strengster Geheimhaltung im Büro von Etienne, einem Gewerkschafter der ersten Stunde, organisiert. Am 17. Oktober 2023 sprinten sie im Morgengrauen zum Stadion, das gerade gebaut wird, und durchbrechen die Absperrungen, um mit der Besetzung zu beginnen. In der Folge beginnt ein monatelanges Tauziehen mit den Vertretern der Stadt und des Bauunternehmens. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.06.2024arte
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 13.06.2024

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