Von „Volles Haus!“ über „ZOL“ und „Promi-Büßen“ bis „Love Island“: Das waren die größten TV-Flops 2023

Deutsche Fernseh-Tiefpunkte des Jahres im Rückblick

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 27.12.2023, 09:00 Uhr

11. Song Clash (VOX)

Im März strahlte VOX zwei Folgen einer neuen Musik-Spielshow namens „Song Clash“ aus – und höchstwahrscheinlich wird es bei diesen auch bleiben. Denn das von Janin Ullmann moderierte Format, in dem Prominente, die nicht hauptberuflich Musiker sind, ihre Gesangsqualitäten unter Beweis stellten, interessierte nur ein überschaubares Publikum. Zwischen 600.000 und 700.000 Zuschauer waren dabei, die Zielgruppen-Marktanteile betrugen 4,5 und 5,2 Prozent. RTL/​Frank Dicks

12. Mission: Job Unknown (ProSieben)

Als große Programm-Innovation kündigte ProSieben auf den letztjährigen Screenforce Days eine Planänderung am Sonntagabend an. Mehrere „Traveltainment“-Formate, also Sendungen, in denen Prominente in irgendeiner Form Aufgaben in fremden Ländern erfüllen müssen, sollten dort zu sehen sein. Nachdem das erste Format jedoch auf Anhieb floppte, hielt sich ProSieben zunächst zurück und zeigte „Mission: Job Unknown“ schließlich einige Monate später am Dienstagabend. Die Erkenntnis: Auch dort interessierte sich kaum jemand dafür: 630.000 Zuschauer waren im Schnitt dabei, mehr als 7,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren nicht drin. ProSieben/​Reza Tash

13. Local Hero (ProSieben)

Nachdem die erste Folge von „Local Hero“ im September 2022 völlig unterging, versendete ProSieben die restlichen Folgen des prominent besetzten Reise-Challenge-Formats mitten im Sommer am Dienstagabend. Dort versagte es mit durchschnittlich nur 370.000 Zuschauern und miesen 4,6 Prozent Zielgruppen-Marktanteil völlig. ProSieben/​Nick McGrath/​action press

14. Die Unschlagbaren – Wer besiegt die Stars? (ProSieben)

Nach „Local Hero“ und „Mission: Job Unknown“ schickte ProSieben mit „Die Unschlagbaren – Wer besiegt die Stars?“ sein drittes „Fernweh-Format“ an den Start – und versuchte es damit wieder am Sonntagabend. Doch erneut gab es nichts Positives zu berichten: Die durchschnittliche Reichweite belief sich auf 650.000 Zuschauer ab drei Jahren. Davon waren 340.000 aus der werberelevanten Zielgruppe, die für ernüchternde 5,6 Prozent sorgten. Das Experiment „Traveltainment“ von ProSieben ist auf ganzer Linie gescheitert. ProSieben/​Adobe Stock/​Willi Weber

15. Zwei Seiten des Abgrunds (VOX)

In Zusammenarbeit mit Warner Bros. Discovery hat RTL Deutschland die High-End-Miniserie „Zwei Seiten des Abgrunds“ produziert, in der Schauspieler aus Hit-Serien wie „Dark“ und „Sløborn“ mitwirkten. Doch wieder einmal hat sich gezeigt, dass mit derlei Inhalten zumindest im privaten Free-TV kein Blumentopf zu gewinnen ist: Die Serie legte einen kompletten Fehlstart hin und kam nur auf Zielgruppen-Marktanteile zwischen 1,1 und 2,6 Prozent. Die Gesamtreichweite stürzte im Verlauf der sechs Folgen von 710.000 auf 370.000 Zuschauer. RTL/​Warner Bros. Discovery/​Benno Kraehahn

16. Der Heiratsmarkt (ProSieben)

Als eines der nur wenigen neuen Formate für die TV-Saison 2023/​24 präsentierte ProSieben eine Sendung mit dem provokanten Titel „Der Heiratsmarkt“ – und das Konzept war nicht minder zweifelhaft: In der Datingshow nahmen Eltern die Partnerwahl für ihre Kinder in die Hand und preisten ihren Nachwuchs anderen Eltern an. Die TV-Zuschauer interessierte dies kaum: Schon der Auftakt fiel mit gerade mal 400.000 Zuschauern und nur 4,2 Prozent Zielgruppen-Marktanteil völlig durch. Auf diesem Niveau verharrte auch der Rest der Staffel, die ProSieben immerhin bis zum bitteren Ende ausstrahlte. Eine Fortsetzung erscheint aber ausgeschlossen. ProSieben/​Richard Hübner

17. My Mom, Your Dad (VOX)

Parallel zum „Heiratsmarkt“ auf ProSieben zeigte VOX eine Datingshow, die das Prinzip quasi umkehrte: In „My Mom, Your Dad“ entschied der Nachwuchs darüber, welche potenziellen Partner die eigene Mutter oder der eigene Vater kennenlernen durfte. Doch auch diese Variante kam beim TV-Publikum nicht an: Bereits der Auftakt am 15. August interessierte gerade mal eine halbe Million Menschen, darunter 180.000 aus der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Der Marktanteil betrug schwache 4,2 Prozent. Dass es noch schlechter ging, zeigten die zwei nächsten Folgen, die auf 2,9 und 3,4 Prozent abstürzten. Die Gesamtreichweiten fielen auf 380.000 und 450.000 Zuschauer. Daraufhin warf VOX die von Amira Pocher moderierte Sendung vorzeitig aus dem Programm. RTL

18. Der Mallorca Makler (VOX)

In „Der Mallorca Makler“ wollte der Luxusmakler und Auswanderer Marcel Remus Deutschlands beliebtestes Urlaubsziel Mallorca für amerikanische Kunden erschließen. Die Doku-Soap gab zudem Einblicke in das Leben des umtriebigen Maklers und seines Teams, dem unter anderem der bekannte „Supertalent“-Juror Bruce Darnell angehörte. Sehen wollte das jedoch kaum jemand: Schon die erste Folge blieb mit 3,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und 420.000 Zuschauern völlig blass. Die weiteren Folgen verharrten bei mickrigen 2,2 und 3,2 Prozent, weshalb VOX die Sendung vorzeitig absetzte und zu VOXup abschob. VOX

19. NFL Live (RTL)

RTL hat sich unter großer medialer Aufmerksamkeit die Rechte an der NFL-Season gesichert und überträgt seit September sonntags live die Spiele. Doch der erhoffte Boom von American Football hat sich bislang nicht in den Einschaltquoten niedergeschlagen. Nach wie vor ist die Sportart in Deutschland eher für ein Nischenpublikum interessant: Zur Primetime muss sich „NFL Live“ mit Reichweiten deutlich unter einer Million Zuschauer und einstelligen Marktanteilen um die 7 Prozent in der jungen Zielgruppe begnügen. Erst zu späterer Stunde nach 22 Uhr gelingt es, die Zweistelligkeit zu knacken. Völlig untergegangen ist auch der Versuch, eine „Football Show“ am Samstagabend zu zeigen. Gerade mal 760.000 Zuschauer bei 5,5 Prozent Zielgruppen-Marktanteil sahen die mehr als dreistündige Event-Show „Promi Touchdown“. RTL Deutschland

20. Herr Glööckler sucht das Glück (RTL Zwei)

Der exzentrische Designer Harald Glööckler wirkte bereits in diversen Realityformaten mit. In diesem Sommer bekam er von RTL Zwei mit „Herr Glööckler sucht das Glück“ seine eigene Doku-Soap, in der er unter anderem die Trennung von seinem langjährigen Partner verarbeitete. Die Einschaltquoten fielen jedoch enttäuschend aus. Unterm Strich kamen die sechs Ausgaben auf eine durchschnittliche Reichweite von 520.000 Zuschauern und einen Zielgruppen-Marktanteil von 3,9 Prozent. RTL Zwei/​Kathrin Kraus

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