Doku-Drama in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (45 Min.)
    Johannes (Martin Leutgeb) vor der Stadtmauer in Groß-Enzersdorf – Bild: ORF/​Produktion West/​Gerhard Mader
    Johannes (Martin Leutgeb) vor der Stadtmauer in Groß-Enzersdorf
    Die Fugger gelten als eine der wichtigsten deutschen Handelsdynastien des Spätmittelalters und frühen Neuzeit. Der erste Teil der Spiel-Doku geht auf die Spuren des Fugger’schen Imperiums. Ihren großen Aufschwung und Einfluss verdankt die Augsburger Unternehmerfamilie dem Abbau von Silber in Schwaz in Tirol. Der Silberbergbau verändert im Spätmittelalter die Welt. Aus kleinen Dörfern in Tirol entwickelt sich das „Silicon Valley“ der Neuzeit. Schon Ende des 15. Jahrhunderts beschäftigt sich die Augsburger Unternehmerfamilie der Fugger mit dem Bergbau. Mit der Übernahme der Silberbergwerke in Schwaz in Tirol 1522 werden sie zum europaweit führenden Unternehmen in der Montanindustrie.
    Mit dem Schwazer Silber werden Imperien gekauft und Kriege finanziert. Schwaz ist damals mit rund 20 000 Einwohnern der zweitgrößte Ort im Habsburgerreich. Bis zu 10 000 Knappen suchen und finden hier vor 500 Jahren Silber und Kupfer und machen die Stadt zur größten Bergbaumetropole der Welt. 85 Prozent des weltweit geschürften Silbers kamen damals aus dieser Mine. Der Bergbau sorgt auch für zahlreiche wirtschaftliche und technische Innovationen.
    Das Fugger’sche Imperium schafft neue Handelswege, Schlösser werden erbaut, neue Betriebe zur Verwertung der Bergschätze gegründet, und ein neues Bankwesen wird etabliert, das sich auf die katholische Kirche als wesentlichen Grundpfeiler stützt. Aus ganz Europa strömen Menschen in das „Silberreich“, um hier Arbeit zu finden. Die Arbeitsbedingungen sind hart. An der technischen Ausstattung im Berg wird gespart, immer wieder kommt es zu Unfällen. Auch die Versorgung der Knappen und ihrer Familien mit Gütern des täglichen Bedarfs stellt eine enorme Herausforderung dar. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.10.20213sat
  • Folge 2 (45 Min.)
    Agnes (Priska Teran) im Knappenhaus
    Teil zwei der zweiteiligen Spiel-Dokumentation zeigt die Schattenseiten des Silberabbaus in Tirol. Das Leben der Bergleute ist hart, es gibt immer wieder Unfälle unter Tage. Für den Silberabbau werden Wälder gerodet, Wasserleitungen in den Bergen verlegt, hoch gelegene Almen für die Tierhaltung genutzt. Immer mehr Menschen strömen nach Schwaz, um hier ihr Glück zu suchen. Sie zu versorgen, stellt die Region vor große Herausforderungen. Die Struktur der Tiroler Silberregion stammt auch heute noch in vielen Bereichen aus der Zeit der Fugger im 16. Jahrhundert – erschlossene Almen, Industrien, die sich aus alten Schmieden und Schmelzbetrieben entwickelten.
    Die Bergleute wurden damals gut bezahlt, mussten aber mit schwierigsten Arbeits- und Lebensbedingungen fertigwerden. Immer wieder fegten Brände Häuser und Schmelzhütten hinweg. Im „Silberreich“ kamen die Tiroler Gewerke, die vor den Fuggern den Bergbau dominierten, zunehmend unter Druck. Sie verließen sich zu sehr auf den Metallreichtum im Berg und versäumten es, notwendige technische Neuerungen durchzuführen. Gleichzeitig demonstrierten sie ihren Reichtum – etwa mit dem Bau der monumentalen Kirche von Schwaz oder Schloss Tratzberg.
    Trotz des Bergreichtums drohte ihnen der wirtschaftliche Niedergang. Ihre Geldgeber, die Fugger, kamen immer mehr in die Lage, den Bergbau selbst zu übernehmen. Gerne wollte keiner der Familie Fugger nach Schwaz. Georg Fugger musste den Weg antreten. Die Bergbauaktivitäten bildeten inzwischen die Basis der Unternehmerdynastie für ihre weltumspannende Handelsmacht. Eine Macht, die auch sehr eng mit der katholischen Kirche verbunden war, beruhte doch ein Teil des Fugger’schen Einflusses auf der Übernahme des Ablasshandels und auf Finanzierungen für die katholische Kirche. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.10.20213sat

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